Neue Treibstoffe für große Motoren

Autos werden zukünftig überwiegend mit Elektroantrieben gebaut – gilt dies auch bald für Schiffsantriebe? Andreas Willim geht auf diese und andere Fragen ein. Weiterlesen

Als Zulieferer von Komponenten für große Verbrennungsmotoren werden wir oft gefragt, ob dieses Geschäftsmodell überhaupt eine Zukunft hat. Hierzu gibt es Hunderte Abhandlungen und Forschungskonzepte.

Entscheidend ist, dass für die Anwendungsgebiete des Großmotors andere Rahmenbedingungen gelten als für die sogenannte Mobilität im Straßen- und Schienenverkehr. So sind z. B. Batterielösungen für seegängige Schiffe aufgrund der hier notwendigen hohen Batteriegewichte in den nächsten Jahren nicht realistisch. Zusammenfassend kann man derzeit sagen: Der Großmotor ist für einen Zeitraum von mindestens 10 bis 20 Jahren nicht in größerem Umfang zu ersetzen.

Bestimmte Anwendungsgebiete werden sich aber auch schon kurzfristig anpassen. So werden große Energieerzeugungsanlagen, die bislang ausschließlich mit mehreren, großen Motoren betrieben werden, zukünftig in Kombination mit Windkraft- und Solaranlagen gebaut. Die Motoren liefern immer dann den Strom, wenn die Sonne nicht ausreichend scheint oder der Wind nicht weht. Auch kann der regenerative Strom, der nicht am Markt genutzt werden kann, in integrierten, chemischen Anlagen zu synthetischen Treibstoffen oder zu grünem Wasserstoff umgewandelt werden, der dann wiederum in den Motoren klimaneutral verbrannt werden kann.

Mittel- und langfristig sind diese neuen Treibstoffe die beherrschende Grundlage für zukünftige Anwendungen von großen Verbrennungsmotoren. Mit dem Einsatz von z. B. grünem Methanol, Ammoniak und später Wasserstoff können die Motoren klimaneutral betrieben werden. Dies ist der Weg, eine seit über hundert Jahren gereifte und höchst verlässliche Technologie zukünftig klimaneutral zu nutzen.

Alle unsere großen Kunden entwickeln weltweit Pilotprojekte für alternative Treibstoffe und bringen diese nach und nach in den Markt. M. JÜRGENSEN, als Zulieferer und Technologiepartner für Kernkomponenten wie der Laufbuchse und des Ventilsitzrings, muss hier im engen Austausch mit Entwicklungsinstituten, Universitäten und vor allem mit unseren Kunden stehen. Wir müssen verstehen, welche Anforderungen in Zukunft aufgrund solcher, neuer Treibstoffe auf unsere Bauteile zukommen. Hier heißt es wieder, unseren Wettbewerbern einen Schritt voraus zu sein, um auch zukünftig unsere führende Markposition zu verteidigen

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